Stilistikerin

Als ich mit dreizehn Jahren David Bowie kennenlernte – der für immer meine Ikone bleiben sollte – begann ich, seine Looks nachzuschneidern. Sozusagen das Warm-Up meines weiteren Werdegangs.

Goldschürferin

Weil ich wissen wollte, welche Geheimnisse hinter gutem Design und gut gemachter, gut sitzender Mode stecken, studierte ich Bekleidungstechnik und -Design an der Fachhochschule Niederrhein.

Geschmacksverstärkerin

Da ich es ungerechtfertigt fand, dass Stil und Mode in der Öffentlichkeit meist nur oberflächlich beschrieben werden, machte ich mich daran, das zu ändern, absolvierte ein Volontariat beim Fachmagazin Textil-Mitteilungen und wurde Fachredakteurin für Mode und Wirtschaft im Branche & Business Fachverlag, später B+B Media Company GmbH.

Handels-Vertreterin

Als ich die zentrale Bedeutung des Einzelhandels als Schnittstelle zwischen Hersteller und Konsument erkannte, fokussierte ich meine Aufmerksamkeit als Fachjournalistin immer mehr auf die in allen Schattierungen bunte und komplexe Materie Handel, neudeutsch ‚Retail‘.

Marktfrau

Weil ich immer deutlicher erkannte, dass ein Markt rein äußerlich zwar von Waren- und Daten-Netzwerken gesteuert wird, aber mindestens genauso von sozialen Netzwerten, also Wünschen, Sehnsüchten und Illusionen, vertiefte ich mich ins Marketing-Metier – um Märkte ganzheitlich – technisch, wirtschaftlich, visuell und psychologisch – erfassen und darstellen zu können.

Ecofreundin

Da es mir immer schon unlogisch erschien, dass nachhaltiges Handeln und betriebswirtschaftliche Kennzahlen-Arithmetik schwer vereinbare Pole sein sollten, trat ich einen Gegenbeweis an und gründete 1992 gemeinsam mit Ulli Ferber und einem weiteren Partner ein frühes Start-up der Sharing-Economy: das Carsharing-Unternehmen StattAuto Köln GmbH, heute als Cambio GmbH & Co KG nach wie vor als ökoeffiziente Dienstleistung in mehreren europäischen Ländern erfolgreich.

Sozialromantikerin

Aus immerwährender Neugier auf innovative Lebensformen und der Überzeugung, dass der Mensch in einer schnell getakteten, komplexen Welt eine gesunde Erdung braucht, vollzog ich 2010 meinen persönlichen Kulturwandel: Die Kölner Urbanlandschaft tauschte ich gegen eine Art Biotop weit vor den Toren der Stadt, wo ich als Hobby-Imkerin und Nebenbei-Biogärtnerin versuche zu reüssieren und meine Idee von ‚sozialem, integrativem Upcycling‘ lebe.

Portraitfoto Konny Scholz

Konny Scholz